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Erste Hilfe beim Kind

Ruhe bewahren und überlegt handeln

Es sind diese Situationen, die sich niemand wünscht: ein Notfall in der eigenen Familie. Eine Schnittwunde, eine Verbrennung oder ein Insektenstich, auf den das Kind allergisch reagiert. Was ist in solchen Notfällen zu tun? An wen kann man sich wenden und was kann man selbst unmittelbar in der Situation tun?

Was ist bei einem Notfall zu tun?

Ein Notfall kann ganz unterschiedlicher Art sein: eine Schnittwunde, eine Verbrennung, erhöhte Körpertemperatur, Unterkühlungen, ein Insektenstich, ein Knochenbruch. Das Wichtigste ist, Ruhe zu bewahren und überlegt zu handeln. Denn niemandem ist geholfen, wenn der Erwachsene in einer Notsituation in Panik verfällt. Doch was ist konkret zu tun bei …

… einer blutenden Wunde? Bei einer Schnittwunde sollte die Wunde zunächst unter kaltem Wasser gesäubert werden. Danach drücken Sie mit einem sauberen Baumwolltuch für einige Minuten auf die Wunde, um die Blutung zu stillen. Ein Wundschnellverband ist besonders geeignet für die Versorgung von kleinen schwach blutenden Wunden. Bei großflächigen, nicht stark blutenden Wunden, z.B. bei Schürfwunden, bietet sich eine sterile Wundauflage an, die mit Heftpflasterstreifen befestigt wird. Bei beiden Wunden ist darauf zu achten, dass die Keimfreiheit der Verbände erhalten bleibt.
Bei einem Tierbiss oder Verätzungen sollte die Wunde ebenfalls mit Wasser gespült werden und mit einem keimfreien Verband versorgt werden. Insbesondere bei einem Tierbiss sollte der Impfschutz überprüft werden. Keinesfalls sollte eine stark blutende Wunde mit Puder oder Salben behandelt werden. Bei einer größeren Wunde, die größer als drei Zentimeter und tiefer als 1,5 Zentimeter ist, muss der Arzt aufgesucht werden. Diese Wunde muss eventuell genäht oder mit einem Klammerpflaster behandelt werden. Insbesondere dann, wenn sich Fremdkörper in der Wunde befinden, muss ein Arzt aufgesucht werden.

… Nasenbluten? Bei Nasenbluten helfen kalte Umschläge im Nacken. Der Kopf des Kindes sollte leicht vornüber gebeugt sein und die Stirn auf die Arme stützen. Sollte die Blutung jedoch nicht stillbar sein, sollten Sie unbedingt den Notruf wählen oder einen Arzt aufsuchen.

… einer Verbrennung? Verbrennungen können unterschiedliche Ursachen haben. Feuer, heiße Gegenstände, z.B. Bügeleisen oder Herdplatten, Strom, heiße Flüssigkeiten, Sonnenstrahlen oder Blitzschlag führen zu Verbrennungen und können auch einen Schock auslösen. Bei einem Kleiderbrand lassen sich die Flammen am besten löschen, indem Sie das Kind zu Boden werfen und die Flammen mit Wasser oder einer Decke löschen. Auch das Wälzen auf dem Boden hilft. Danach sollte die Kleidung vorsichtig entfernt werden. Sollte die Kleidung jedoch eingebrannt sein, müssen die Stellen mit Wasser gekühlt werden. Das Entfernen der Kleidung überlassen Sie einem Arzt. Bei kleinflächigen Verbrennungen oder Verbrühungen hilft die unmittelbare Kühlung mit Wasser. Brandwunden im Gesicht sollten mit feuchten Tüchern gekühlt werden. Dabei ist aber darauf zu achten, dass die Atemwege, also Mund und Nase, frei bleiben. Bei großflächigen Verbrennungen gilt jedoch, dass die Wunden nicht gekühlt werden , sondern nur locker mit einem keimfreien Verbandtuch bedeckt werden. Entscheidend ist hier, dass dafür gesorgt wird, dass keine Unterkühlung eintritt. Bei Verbrennung durch die Sonne ist zunächst wichtig, dass das Kind aus der Sonne genommen wird. Kühlende Gels helfen hier, um die Haut zu beruhigen; bei Blasenbildung muss jedoch der Arzt aufgesucht werden.

… einer Unterkühlung? Bei einer Unterkühlung sinkt die Körpertemperatur unter 34 Grad Celsius. Lokale Erfrierungen äußern sich in blasser, bläulicher oder gräulicher Verfärbung der Haut. Primär verfärben sich die Hände, die Füsse und die Lippen. Um die Körpertemperatur wieder auf ein Normalmaß zu bringen, wickeln Sie Ihr Kind in warme Decken ein. Eine warme Umgebung und ein warmes Getränk helfen ebenso. Keinesfalls sollte aber das Kind warm oder heiß gebadet werden. Das könnte zu einem Kreislaufschock führen. Bei starker Unterkühlung ist jedoch unbedingt ein Kinder- oder Jugendarzt zu konsultieren.

Ist Fieber auch ein Notfall?

Auch Fieber kann zu einem Notfall führen. Ab 38,5 Grad Celsius spricht man von Fieber; bei über 39,5 Grad Celsius Körpertemperatur sollte unbedingt ein Kinder- und Jugendarzt aufgesucht bzw. gerufen werden. Doch auch hier richten sich die Maßnahmen nach dem Alter des Kindes: bei einem Kind, das jünger als drei Monate ist, sollten die Eltern bereits ab einer Körpertemperatur von 38 Grad Celsius den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen. Bei einem älteren Kind mit Temperaturen, die höher als 39 Grad Celsius sind, bei Fieber, das länger als drei Tage anhält oder bei jedem Fieber, bei dem der Allgemeinzustand des Kindes stark beeinträchtigt ist, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden. Ebenso, wenn das Kind keine Flüssigkeit oder Nahrung mehr annimmt. Gehen Sie auch dann mit Ihrem Kind zum Arzt, wenn weitere Krankheitszeichen wie Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Hautausschlag usw. hinzukommen, wenn ein Fieberkrampf auftritt und wenn trotz wirksamer fiebersenkender Maßnahmen das Kind weiterhin deutlich beeinträchtigt ist. Häufig helfen aber auch schon einfache Maßnahmen, wie Wadenwickel, oder Sie legen Ihrem Kind einen feuchten, lauwarmen Waschlappen auf die Stirn. Bei Fieber ist besonders darauf zu achten, dass das Kind viel trinkt, damit der Körper nicht austrocknet. Hilfreich sind zudem die Gabe von Paracetamol oder Ibuprofen.

Ersticken oder Verschlucken von Gegenständen

Je kleiner ein Kind, desto größer ist die Gefahr des Verschluckens oder Erstickens an einem Fremdkörper. Dabei gibt es verschiedene Schweregrade, die sich vom hartnäckigen Husten ohne Einschränkung der Atmung bis hin zum Erstickungsanfall äußern können. Große Probleme können Luftballons oder Rückstände von Folien darstellen. Während sich eine Erdnuss oder ein kleiner Gegenstand, z.B. Kleinteile von Spielsachen, mit leichten Schlägen auf den Rücken beseitigen lässt, ist dies bei den genannten Gegenständen nicht der Fall. Hier kann eine Thorax-Kompression helfen, die einen heftigen Hustenanfall auslöst und damit den Gegenstand aus dem Bereich der Atemwege heraus katapultiert.

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