Das „Trockene Auge“ – zweithäufigste Augenerkrankung
Die Augen jucken, tränen oder brennen
Trockene Augen zählen inzwischen zu den zweithäufigsten Augenerkrankungen in Deutschland. Dabei handelt es sich um eine Benetzungsstörung der Augenoberfläche, die sich in vielfältigen Ausprägungen zeigt: die Augen jucken, tränen oder kratzen, sie sind gerötet oder reagieren empfindlich, insbesondere auf Licht. Müde und brennende Augen sind ebenfalls ein Zeichen von trockenen Augen, wie sich auch häufig ein Gefühl von Trockenheit oder Druck breitmacht. Der „Sandkorn-Effekt“ entsteht bei der Empfindung, dass sich ein Fremdkörper im Auge befindet. Doch der Grund dafür kann die trockene Entzündung der Horn- und Bindehaut sein. Für Kontaktlinsenträger stellt ein „Trockenes Auge“ eine zusätzliche Belastung dar, da der Tragekomfort der Linsen erheblich eingeschränkt ist.
Die Ursachen für trockene Augen sind vielfältig und die Medizin unterscheidet zwischen äußeren und inneren Ursachen. Im Winter führen warme und schlecht gelüftete Räume dazu, dass die Augen austrocknen. Im Sommer rufen Klimaanlagen denselben Effekt hervor. Hinzukommt die Arbeit am PC: hier spricht die Medizin von der so genannten „Büro-Augen-Krankheit“. Der starre Blick auf den Bildschirm führt dazu, dass weniger geblinzelt wird. Doch der regelmäßige Lidschlag ist notwendig, da er die Tränenflüssigkeit im Auge verteilt und damit das Austrocknen verhindert. Ein weiterer Grund kann eine geringe Flüssigkeitsaufnahme sein oder die regelmäßige Verwendung von gefäßverengenden Augentropfen („Weißmacher“). Zu den inneren Ursachen zählt zum einen die nachlassende Tränenproduktion im Alter. Dadurch tritt bei älteren Menschen bedingt durch trockene Augen eine verstärkte Augenreizung auf. Chronische Erkrankungen, wie Diabetes, Neurodermitis, Rheuma, Schilddrüsen- oder Autoimmunerkrankungen haben nicht selten trockene Augen zur Folge wie auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten wie Beta-Blocker, Antidepressiva, blutdrucksenkende Mittel, Schleimlöser oder die Antibaby-Pille. Nervenlähmungen, z.B. nach einem Schlaganfall, können ihrerseits zu einer Verminderung der Tränenproduktion und damit zu trockenen Augen führen.
Ein weiterer Grund können Augenoperationen, der Austausch der Linse beim „Grauen Star sein oder eine Augenlaserbehandlung zur Korrektur von Fehlsichtigkeit. Durch diese Eingriffe kann es zu einer chronischen Tränenfunktionsstörung kommen. Die Folge: trockene Augen.
Behandlungsempfehlung
Zur Behandlung des Phänomens „Trockene Augen“ bieten Apotheken inzwischen eine Vielzahl an Augentropfen, Augengel oder Augensalben an, die Abhilfe leisten. Viele bringen bereits nach der ersten Anwendung eine Erleichterung und eine Minderung des unangenehmen Gefühls in den Augen. Tränenersatzmittel befeuchten die Augenoberfläche, verbessern die Qualität des Tränenfilms und verhindern auf diese Weise das Austrocknen von Horn- und Bindehaut. Insbesondere Augentropfen mit Hyaluronsäure sind dünnflüssig und damit einfach zu tropfen und gleichzeitig verweilen sie länger auf der Augenoberfläche. Sie sind somit so effektiv wie ein Augengel und fühlen sich gleichzeitig soangenehm wie Augentropfen an.
Weitere Empfehlungen
Insbesondere die Arbeitszeit vor dem Bildschirm strengt die Augen an. Wenn die Augen zu schmerzen beginnen, hilft eine kurze Auszeit. Die Augen zu schließen, ihnen eine Pause zu gönnen, ist in den meisten Fällen hilfreich und entspannt die Augen. Ebenso kommen gesunde Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme den Augen zugute. Insbesondere grünes Gemüse mit einem hohen Anteil an Vitaminen trägt zur Augengesundheit bei. Gemüsesorten, wie Spinat, Grünkohl, Erbsen, Brokkoli, aber auch Tomaten, Paprika oder Mais weisen wichtige Pflanzenstoffe auf, die sich auf die Sehkraft und deren Erhalt positiv auswirken können. Karotten enthalten einen hohen Wert an Carotiniode, eine Vorstufe des wichtigen Vitamin A, was wiederum für das Auge und den Erhalt der Sehkraft von Vorteil ist.